Arthrose beim Pferd – eine Angstdiagnose

Arthrose beim Pferd – eine Angstdiagnose

Arthrose beim Pferd 

Eine echte Angstdiagnose: Arthrose beim Pferd! So viele Gedanken schwirren betroffenen Pferdehaltern plötzlich durch den Kopf. Woher kommt die? Habe ich etwas falsch gemacht? Hätte ich die Krankheit verhindern können? Heute erkläre ich ausführlich, wie ein Gelenk funktioniert und wie Arthrose beim Pferd entsteht. Und besonders wichtig: Wie du sie rechtzeitig erkennst. Denn eine früh erkannte Arthrose kannst du häufig noch verlangsamen!


Was ist Arthrose beim Pferd? 

Die Entstehung von Arthrose beim Pferd hat verschiedene Ursachen. Diese können neben dem natürlichen Alterungsprozess und der daraus resultierenden Abnutzung auch andere Faktoren umfassen. Die können bereits in jüngeren Jahren auftreten.

Grundsätzlich kann der einmal begonnene Abbauprozess durch zu hohe oder intensive Arbeitsbelastung sowie unzureichendes Aufwärmen beschleunigt werden! Achte deshalb darauf, wie du dein Pferd belastest.

Hier sind die häufigsten Gründe für eine Arthrose beim Pferd:

  • Unfälle und daraus resultierenden Verletzungen von Gelenken oder Bändern oder Knochenbrüchen. Die können später zu Fehlbelastungen von Gelenken führen. 
  • Häufiger entsteht Arthrose beim Pferd aus entzündlichen Erkrankungen, wie nicht vollständig ausgeheilten Gelenkentzündungen!
  • Fehlbelastungen aufgrund von Übergewicht, falscher Hufbearbeitung oder Haltungsfehlern sind ebenfalls kritisch, was die Entstehung einer Arthrose beim Pferd betrifft. 
  • Mängel in der Nährstoffversorgung können zu einer Minderversorgung des Knorpelgewebes führen. So kann der Abbau größer sein als der Aufbau, was zu Arthrose beim Pferd führt. Dies gilt auch und ganz besonders in der Jungpferdeaufzucht!
  • Zu starke Belastung beim Reiten durch schlechte Bodenverhältnisse, falsches Aufwärmen oder Muskel-Erschöpfung. Auch das zu frühe Arbeiten von Jungpferden zählt dazu. All diese Faktoren belastet die Gelenke.

Eine Arthrose beim Pferd stellt letztlich das Endstadium nicht-heilbarer Gelenkprobleme dar. Sie ist eine chronisch-degenerative Erkrankung, die unaufhaltsam fortschreitet.

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Was passiert im Gelenk? Warum entsteht Arthrose bei Pferden?

Dort treffen mindestens zwei Knochen aufeinander und ermöglichen Beweglichkeit. Geschmeidiger Gelenkknorpel bedeckt die Gelenkflächen, um reibungsloses Gleiten zu gewährleisten.

Ein schmierender Film aus Gelenkflüssigkeit, der sogenannten Synovia, befindet sich zwischen den Gelenkflächen und erleichtert das reibungsarme Gleiten. Sie ist zähflüssig und funktioniert wie Getriebeöl. Dies ist der Grund, warum ein langes Aufwärmen vor dem Training so wichtig ist, gerade im Winter. Die Flüssigkeit wird dadurch geschmeidiger und kann ihren Zweck besser erfüllen. Ansonsten kann auf Dauer Arthrose beim Pferd entstehen. 

Eine Gelenkkapsel umgibt das Gelenk und sorgt dafür, dass die Synovia nicht ausläuft. Für die Festigkeit und korrekte Lage sorgen Bänder. Sie halten die Knochen in ihrer Position. Immerhin sind die Kräfte, die auf ein Gelenk wirken, immens. Das siehst du besonders im Galopp oder wenn dein Pferd nach einem Sprung aufkommt.

Durch die unten aufgeführten Gründe kann diese komplexe Mechanik aus dem Gleichgewicht geraten. Ist die Schädigung zu stark, überschreitet sie die mögliche Neubildung von Knorpelgewebe. Daraus resultiert ein Verlust des Knorpels und das Entstehen der Arthrose beim Pferd. 

Die daraus entstehende Knochen-auf-Knochen-Reibung verursacht Schmerzen und entzündet die betroffenen Flächen.

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Die Gelenkschmiere verändert sich ebenfalls und wird dünnflüssiger. Hierdurch verliert sie ihre Wirkung. Infolgedessen schreitet die degenerative Arthrose beim Pferd unaufhaltsam voran.

An den Knochen bilden sich schließlich Wucherungen sowohl auf den Gleitflächen als auch an den Rändern. Dies kann zu Entzündungen der Bänder führen, die normalerweise die Gelenke stabilisieren. Die Verknöcherungen an den Gelenken sind von außen gut sichtbar.

Wie macht sich Arthrose beim Pferd bemerkbar?

Am Anfang siehst du nur geringfügige Veränderungen. Gelegentlich zeigt sich ein verändertes Gangbild, ein steifes Aufstehen oder Drehen. Dein Pferd erscheint weniger bewegungsfreudig. Es braucht länger, um locker zu werden und wird zum oft belächelten „Diesel“. Bitte nimm dieses lange Einlaufen deines Pferdes ernst, das kann die so wichtige frühe Diagnose bedeuten!

Mit fortschreitender Arthrose beim Pferd nimmt der Schmerz zu. Es treten häufiger Lahmheiten, Schwellungen und Wärme an betroffenen Gelenken auf. Dein Pferd hat Schwierigkeiten beim Biegen, Strecken oder Drehen des Gelenks. Später verknöchern sie und die Zubildungen sind sichtbar. Dies ist besonders bei Pferden mit Spat und Schale deutlich zu sehen.

Hier eine Zusammenfassung der häufigsten Symptome und Vorboten der Arthrose beim Pferd:

  • Steifheit: Besonders nach längerem Ruhen.
  • Lahmen: Tritt meist in Schüben auf.
  • Einlaufen: Lahmheit verschwindet mit zunehmender Bewegung.
  • Bewegungsunlust, da die Gelenke schmerzen.
  • Gelenke sind warm und/oder dick.

Aber auch:

  • Häufiges Stolpern!
  • Gallen an den Gelenken. 

Ziehe bei Verdacht auf Arthrose rechtzeitig einen Tierarzt hinzu. Im Anfangsstadium lässt sich eine Arthrose noch verlangsamen. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie unterstützt du dein Pferd bestmöglich?

Das schreibe ich dir ausführlich im 2. Teil unserer Themen-Reihe zum wichtigen Thema Arthrose beim Pferd - diesen könnt ihr ab dem 3. September 2023 hier auf unserem Blog lesen.